Wenn man Poker richtig spielen möchte, kommt es vor allem auf die richtige Strategie an – das muss einem guten Spieler immer bewusst sein. Maßgeblich dafür, welche Hände man spielen kann und welche man verwerfen sollte, sind dabei insbesondere die Outs, also die Karten, mit denen man sein eigenes Blatt zu einer Winning Hand verbessern kann, und die Pott Odds, welche zeigen, inwieweit es sich lohnt, mitzubieten oder wie weit man seine Gebote steigern sollte. Die Outs sind dabei recht einfach zu berechnen und machen maßgeblich die Strategie aus.
Die Outs
Wenn man für eine Straße zum Beispiel nach dem Flop die 3,4,5 hat, dann kann man die Straße durch eine 2 oder eine 6 erreichen. Von beiden Karten gibt es jeweils 4 Stück im Blatt, das heißt man hat 8 Outs. Anhand der Anzahl der Spieler im Spiel und der Frage, ob man vor dem Flop, nach dem Flop, auf dem Turn oder auf dem River steht, muss man dann berechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man eine der Outs auch wirklich auf die Hand bekommen kann. Hierzu gibt es einfache Tabellen, die man auswendig lernen kann, sodass man nicht immer noch lange rechnen muss, was der Gegner als ein Zögern wahrnehmen würde. Mit einem Out steht die Chance dass man nach dem Flop diese Karte bekommt zum Beispiel bei 4,4 Prozent, bei zwei Outs ist sie schon fast doppelt so hoch. Berücksichtigen muss man bei den Outs und der Wahrscheinlichkeit sie zu bekommen auch, was für ein Blatt man erreichen möchte. Bei einer Straight, der in der Mitte eine Karte fehlt und 4 Outs hat man zum Beispiel eine Chance von 16,5 Prozent auf diese Karte, eine Straight mit einem offenen Anfang oder Ende kann man einfacher zusammen bekommt, hier hat man schon 8 Outs und kann daher mit einer Chance von 31,5 Prozent rechnen.
Die höchsten Chancen eine der Outs zu bekommen hat man bei 18 Outs, wobei dies auch eher selten im Spiel vorkommen wird. Kennen sollte man aber alle Werte. Wer keine Lust hat, für seine Strategie alle Werte auswendig zu lernen kann natürlich auch rechnen. Steht man nach dem Flop, ist die Formel für die Chancen in Prozent ganz einfach die Zahl der Outs mit 4 zu multiplizieren. Dann bekommt man die Chance heraus und kann so entscheiden, ob es sich lohnt, weiter zu spielen oder ob man auf verlorenem Posten steht und sich das Geld für die Gebote besser sparen sollte. Berechnen kann man die Outs und die Chancen auf sie natürlich auch für den River. Auch hierzu gibt es Tabellen, die anzeigen wie viele Outs welche Chance geben, auch bei besonderen Blättern. Mit der Formel kann man aber auch diese Werte berechnen, wobei die Berechnung anders ist, als beim Flop, weil es natürlich nur auf die eine Karte des Rivers bezogen werden kann und nicht auf River und Turn zusammen. Hier nimmt man die Anzahl der Outs und multipliziert sie mit zwei, danach addiert man noch einmal zwei dazu, schon hat man hier die Chance in Prozent und kann diese wiederum für eine weitere Entscheidung zu Rate ziehen.
Will man die Chance der Outs auf dem Turn berechnen, dann kann man nach der gleichen Formel vorgehen, hier muss man für seine Strategie aber berücksichtigen, dass der Turn wirklich die letzte Karte ist, die man zur Auswahl bekommt. Während man also beim River auch noch mit etwas geringeren Chancen im Spiel bleiben kann, sollte man beim Turn wirklich auf die sichere Seite gehen, ganz einfach, weil danach nichts mehr kommt. Man muss die Karte bekommen oder wird verlieren. Demnach sollte man die Entscheidung bei welcher Chance man aussteigt und bei welcher man sein Glück versucht, genauer unter die Lupe nehmen, wobei man aber auch persönliche Faktoren wie das eigene Bankroll und die Pott Odds berücksichtigen muss, damit man eine gute Entscheidung treffen kann.
Die Pott Odds
Die Potts Odds zu berechnen ist ebenfalls nicht weiter schwer und gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für einen guten Poker-Spieler, der auf Dauer Erfolg haben möchte. Hier berechnet man zunächst die Chance der Outs und nimmt diese Prozentzahl dann mit dem bisherigen Geld im Pott mal. Wenn man also eine Chance von 14 Prozent hat und einen Pott von 100 $, dann ist das Ergebnis hier 14 $, bis zu denen man mitbieten sollte. Bietet man mehr, ist das Verhältnis zwischen der Chance auf einen Gewinn und dem Einsatz nicht mehr so, wie es sein sollte und es ist besser aus dem Spiel zu gehen, insbesondere auch deshalb, weil man davon ausgehen muss, dass die anderen Spieler auch anhand der Pott Odds bieten und daher vielleicht derzeit die besseren Chancen haben, was für einen selbst eine Niederlage bedeuten würde, bei der man mehr verlieren würde, als sich gelohnt hätte. Poker ist ein Stück weit sicherlich ein Spiel, das Glück voraussetzt, da nur das Glück entscheidet, welche Hand man bekommt, aber diese Berechnungen sind ein wichtiger Faktor und die einzige Möglichkeit, das Spiel so weit wie möglich logisch zu planen und zu berechnen. Sie sind eine Möglichkeit auf den Sieg, ohne die man in kein Turnier gehen sollte und ohne die man nicht in ein Spiel gegen starke Spieler starten kann.
Die Pott Odds und die Outs sind ein fester Bestandteil einer jeden Strategie und bilden immer die Basis, auf der man seine Entscheidungen trifft. Man muss die Formeln oder wenigstens die Tabellen also zunächst verinnerlicht haben und blind anwenden können, damit man in der Lage ist, sich am Tisch zu behaupten, ohne zu viel aufs Spiel zu setzen oder gar zu verlieren. Wer sich vom Gefühl leiten lässt und keine Berechnungen anstellt, wird im professionellen Poker über kurz oder lang nicht überleben können und sein Bankroll permanent schmälern, was dann natürlich auch zur Folge haben wird, dass man sich nicht mehr an die großen Tische setzen kann. Umso wichtiger ist es, sich mit diesen Formeln und Berechnungen auseinander zu setzen und sie wirklich zu verstehen, denn nur dann kann man sie auch wirklich so anwenden, wie man es sollte.
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