Wie geplant soll es am 1. Juni mit einem regulierten online Pokermarkt los gehen. Die Anbieter stehen schon in den Startlöchern. Einige haben sich jedoch entschieden lieber auf die spanischen Pokerspieler zu verzichten.
Geplant für die Vergabe der Lizenzen war der 1. Januar dieses Jahres. Doch Aufgrund der großen Nachfrage und der ausführlichen Prüfung musste die Spanische Regierung diesen Termin um ein halbes Jahr verschieben. Jetzt soll es am 1. Juni so weit sein. Und diesen Termin will man auch wie es bereits mehrfach beteuert wurde einhalten.
Doch Mitte Mai kam dann die nächste Hiobsbotschaft. Die Spanische Regierung forderte Steuerrückzahlungen von den potentiellen Bewerbern. Diese sollten die letzten vier Jahre umfassen und waren eigentlich nur geschätzte Zahlen. Dabei vor allem ziemlich hoch geschätzt. Branchenprimus PokerStars sollte zum Beispiel alleine 200 Millionen Euro zurück bezahlen.
Viele Pokerspieler befürchteten schon das aus der potentiellen Liberalisierung des spanischen Pokermarktes. Oder wenigstens der Rückzug von vielen Pokeranbietern. Doch es kam anders als erwartet. Denn die Pokerräume gingen auf die Verantwortlichen zu und verhandelten individuelle Rückzahlungssummen, die meist 50 % der anfangs geforderten Steuerhöhe lag. Zurück gezogen haben sich von den großen Pokeranbietern nur Bodog und Unibet sowie einige der Microgaming Skins.
Alle anderen Big Player sind weiter dabei geblieben und heiß drauf mit online Poker in Spanien zu starten. Hier eine Zusammenfassung der Pokerräume, Sportwettenanbieter und online Kasinos, die wir wohl demnächst in Spanien erwarten können.
PokerStars
PokerStars hat mehrfach zugesichert, dass sie auf jeden Fall die Regulierung mitmachen und in Spanien online Poker anbieten möchten. Als reiner Pokerraum besteht auch kein weiteres Interesse an Sportwetten oder online Glücksspiel.
Offen ist jedoch noch die Steuerrückzahlung. Im Vergleich zu einigen anderen Pokerräumen gab es noch keine Verhandlungen zwischen PokerStars und der Spanischen Regierung. Dies kann darauf hinauslaufen, dass am Ende PokerStars wirklich bereit ist die komplett geforderten 200 Millionen zu bezahlen. Oder aber die Verhandlungen sind nur noch nicht öffentlich gemacht worden. Dann dürfte damit zu rechnen sein, dass diese Summe wie bei der Konkurrenz auf ca. 100 Millionen halbiert wurde.
PokerStars wird auch mit einem eigenen spanischen Ableger starten. Auf PokerStars.es werden in Zukunft alle spanischen Pokerspieler spielen müssen. Sie können dann gar nicht mehr auf die internationale Plattform zugreifen. Ob andere Nationen auf diese Seite zugreifen können ist noch offen.
Party Poker
bwin.party digital entertainment wird auf jeden Fall mit ihrem Pokerraum PartyPoker in Spanien aktiv warden. bwin Poker dagegen wird ziemlich sicher dort nicht starten, denn die Verantwortlichen planen eh diesen Pokerraum mit PartyPoker zu verschmelzen.
Doch neben Poker wird bwin.party auch Sportwetten sowie online Kasinospiele anbieten. Dabei steht noch nicht genau fest welches der verschiedenen Skins in Spanien starten wird. Spanische Zocker können dann in Zukunft sowohl Poker, als auch online Kasino und Sportwetten nur noch auf einer landesinternen Plattform spielen.
Das Thema Steuerrückzahlungen hat PartyPoker bereits sehr früh geregelt. Schon am 21. Mai hatte man angekündigt sich mit der spanischen Regierung auf eine Steuerrückzahlung von 31 Millionen Euro geeinigt zu haben.
888 Poker
888 Poker bietet bereits in mehreren regulierten online Poker- und Glücksspielmärkten. Daher wollen sie auch in Spanien starten. Unklar ist allerdings noch ob es nur eine Lizenz für Poker geben wird, oder ob gleich noch Sportwetten und online Kasinos mit dazu genommen werden. Vermutlich werden sie gleich alles anbieten.
Eine Steuerrückzahlung in Höhe von 8,7 Millionen Euro ist bereits mit der Spanischen Regierung vereinbart.
Onegame/Betfair
Betfair wird sich nicht um eine online Pokerlizenz bewerben. Man möchte sich zunächst auf Sportwetten konzentrieren und Poker sowie online Glücksspiel eventuell erst später mit in das Programm nehmen.
Über eine Einigung in Sachen Steuerrückzahlung ist noch nichts bekannt. Betfair hat jedoch bekannt gegeben nicht mehr als 10 Millionen Euro an Steuern zurückzahlen zu wollen. Dies dürfte wohl passen und dem Start ihrer Sportwetten Plattform steht nichts mehr im Wege.
Sportingbet (Boss Media/GTECH G2)
Sportingbet ist bereits in Spanien sehr erfolgreich auf dem online Sportwetten Markt tätig. Das Angebot betreibt man bereits auf der spanischen Internetseite Miapuesta. Dies wird man wohl auch so beibehalten und sich auch nur darauf konzentrieren. Online Poker oder Glücksspiel sind nicht geplant.
Genau wie PartyPoker haben sich die Verantwortlichen von Sportingbet bereits frühzeitig mit der spanischen Regierung über die Rückzahlung der Steuern geeinigt. Insgesamt wird man 17,2 Millionen Euro bezahlen.
Microgaming
Von Microgaming gibt es noch kein offizielles Statement. Allerdings scheint es, dass die einzelnen Skins unterschiedliche Wege gehen wollen. Wie das dann am Ende in der Umsetzung aussieht ist offen.
Vor allem Ladbrokes wird wohl mit ziemlicher Sicherheit auf dem spanischen Markt aktiv werden. Doch ist zu vermuten, dass es sich dabei eher um das Sportwettenangebot des Glücksspielmultis handeln wird und dass man auf Poker komplett verzichtet.
Damit wäre dann auch wahrscheinlich, dass sich Microgaming und seine Skins komplett vom spanischen Pokermarkt verabschiedet. Viele Skins wie Unibet oder NordicBet haben diesen Schritt ja bereits vollzogen und verwehren spanischen Pokerspielern den Zugang.
Über Steuerrückforderungen ist hier nichts bekannt. Selbst wenn dürften diese dann wirklich im unteren einstelligen Millionenbereich liegen.
iPoker
Ein weiteres Pokernetzwerk, das sich noch nicht zu den Plänen auf dem spanischen Pokermarkt geäußert hat. Es scheint sicher, dass einige Skins wie William Hill, Paddy Power und Bet 365 den Weg auf den spanischen Pokermarkt gehen wollen. Vor allem Bet 365 war bisher mit seinem Pokerangebot auf der Iberischen Halbinsel sehr erfolgreich. Es wäre töricht wenn sie diesen Vorteil nicht zu nutzen wüssten.
Die Steuerrückzahlungen dürften höchstens bei dem in Spanien sehr aktiven Pokerraum Bet 365 etwas höher sein. Die anderen Skins brauchen wohl gar nichts oder nur sehr geringe Summen zu bezahlen.
Du musst eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben.