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Basis Mathematik im Poker

Es gibt zwei essentielle Konzepte im Pokerspiel, die einfach zu verstehen, leicht zu erlernen und unheimlich wertvoll sind. Sie bedingen einander und werden Ihnen helfen, sich richtig zu entscheiden, wenn es drauf ankommt. Es wird etwas Praxis benötigen, bevor sie in Fleisch und Blut übergehen. Wenn Sie sich an beide Konzepte halten, so wird es Ihnen Ihr Kontostand danken, dessen seien Sie gewiss.


Das Kalkulieren der „Outs“

Was ist ein „Out“? In diesem Zusammenhang kann man den Begriff „Out“ am besten mit „erwünschter Karte“ übersetzen. Ein „Out“ ist eine Karte, die Ihr Blatt in ein gewinnendes Blatt verwandeln würde, sollte sie als „Turn card“ oder „River card“ auf den Tisch kommen. Sie müssen also Ihre „Outs“ kalkulieren, um herauszufinden, wie die Chancen stehen, dass jene erwünschte Karte nach dem „Flop“ kommt. Allerdings ist diese Kalkulation nur notwendig, wenn sich Ihr Blatt verbessern muss, um den Pott zu gewinnen.

Wir haben für Sie als willkommene Hilfe eine kleine Tabelle erstellt, um Ihnen das ständige Kalkulieren zu ersparen. Sie zeigt die am häufigsten auftretenden Ausgangssituationen nach dem „Flop“, die dazugehörige Anzahl von „Outs“ und wie die Chancen stehen, dass eine dieser Karten noch auf den Tisch kommt.
Diese Tabelle können Sie einfach in einem extra Fenster auf Ihrem Monitor haben wann immer Sie Poker spielen. Ein kurzer Blick darauf gibt Ihnen schnelle Antwort.

Angestrebtes BlattAnzahl der OutsChance (dagegen)
Flush94 : 1
Open-ended Straight85 : 1
Inside Straight411 : 1
Full House von 2 Paaren aus411 : 1
Flush + Open-ended Straight152 : 1
Flush + Inside Straight123 : 1
2 Overcards, die mit dem Turn/River ein Paar bilden67 : 1
Open-ended Straight + ein Paar, das zum Drilling werden muss104 : 1

Wichtig: Im Beispiel „Herz Flush Draw + Open-ended Straight Draw“ haben sie 15 Outs – nicht 17, weil Sie die beiden Herz Karten, die den Straight vollenden würden, nicht nochmals für den Flush mitzählen können.


„Pot Odds“ – die Quoten des Potts

Die Sache ist relativ simpel: vergleichen Sie einfach das Geld (bzw. die Anzahl der Chips) was schon im Pott ist mit der Höhe des Betrages der erforderlich ist, um drinzubleiben. Hier ein einfaches Beispiel: Im Pott sind im Moment $100 inklusive der $25 die ein Spieler vor Ihnen gesetzt hat, d.h., dass es Sie $25 kosten würde, um drinzubleiben, was also „Pot Odds“ von $100:$25 oder 4:1 bedeuten.

Wie ist nun die Verbindung zwischen „Outs“ und „Pot Odds“? Ganz einfach: wenn Ihre Chancen ein gewünschtes Blatt zu erreichen bei 3:1 stehen und die „Pot Odds“ Ihnen 4:1 offerieren, dann ist es vollauf berechtigt, den zum Gleichziehen („Call“) erforderlichen Betrag zu setzen. Verhält es sich genau anders herum, dann sollten Sie vom Gleichziehen absehen und passen („Fold“).

Ein ausführliches Beispiel wird Klarheit schaffen.
Sie haben Kreuz10 und Kreuz9. Der „Flop“ bringt KreuzKönig, Kreuz8, Herz6 zum Vorschein. Im Pott befinden sich bereits $150. Sie haben die Chance auf einen Kreuz-Flush und einem (Inside) Straight, sollte eine 7 noch kommen. Die Anzahl Ihrer „Outs“ ist somit 12: die 9 übrigen Kreuz + die 3 übrigen 7en (zählen Sie nicht die Kreuz7 doppelt!). 47 der 52 Karten haben Sie bisher noch nicht gesehen. Ihre Chancen stehen somit 47:12 oder ca. 3:1, entweder den Flush oder den Straight zu erreichen. Nehmen wir an, dass nur noch 1 weiterer Spieler noch drin ist, der jetzt $50 setzt. Er offeriert Ihnen somit 4:1 „Pot Odds“: $150 im Pott + $50 sein Einsatz = $200 und es würde $50 kosten um drinzubleiben. Diese Quote ist also vorteilhaft gegenüber den 3:1 und Sie sollten sich für den „Call“ entscheiden.
Sollte jener Spieler jedoch $150 einsetzen (anstatt der $50), dann offeriert er Ihnen nur 2:1 „Pot Odds“ und Sie sollten passen.

 

Natürlich…..

….gibt es immer wieder Situationen, in denen man eben doch den „Call“ macht bzw. machen sollte. Das sieht man vor allem in Turnieren. Wenn man eben schon sehr viele Chips angesammelt hat, dann lassen sich höhere Risiken auch leichter verschmerzen, wenn’s mal daneben geht. Dennoch sollten Sie sich nicht dazu verleiten lassen, Ihr Glück zu sehr zu strapazieren, denn dann sind die vielen Chips auch ganz schnell wieder weg.

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