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Turnier Varianten

Normal spielt man ein Pokerturnier folgendermaßen: Mit einer festgelegten Anzahl Chips beginnen alle Spieler des Turniers, die Blinds erhöhen sich mit der Zeit und es werden immer weniger Spieler bis am Ende noch einer übrig bleibt. An die besten 10% der Teilnehmer wird das Preisgeld ausgezahlt, wobei aber der größte Teil des Geldes an die Spieler geht, die an den ersten Plätzen sind. Üblicherweise werden die Turniere nach dem Freezout Prinzip gespielt, das heißt, hat ein Spieler keine Chips mehr, ist er raus aus dem Turnier. Diese Turnierstruktur wird gerne gespielt, aber es gibt noch viel mehr Typen von Turnieren. Bei den meisten Turnieren ist es so, dass zu Beginn eines Turniers jeder Spieler die gleiche Summe an Chips bekommt, dann wird so lange gespielt bis nur noch ein Spieler übrig bleibt, welcher dann die ganzen Turnierchips hat, dies ist die Freezout Struktur.

Es gibt aber auch Turniere die anders strukturiert sind wie die Freezout Struktur, dort erhöhen sich beispielsweise die Blinds schneller, es könnten Rebuys eingeführt werden oder es wird nach einer Winner-takes-all Struktur gespielt. Die grundlegende Strategie eines Turniers wird durch die Variation der Turnierstruktur verändert. Im Folgenden werden verschiedene Turniervariationen vorgestellt und passend dazu ein paar Tipps, wie man am besten seine Strategie anpasst.

Rebuy und Add-on Turniere

Diese Struktur ist sehr bekannt. Rebuy bedeutet, dass man sich wieder in das Turnier mit der ursprünglichen Anzahl an Startchips einkaufen kann, auch wenn man alle Chips verloren hat oder nur noch sehr wenige hat. Hier ein Beispiel: man nimmt an einem 50$+5$ Turnier teil und alle Spieler starten mit 1.000 Chips, nach der zweiten Hand fliegt man heraus, aber man möchte noch weiter spielen, bei einem Rebuy Turnier kann man nochmals 1.000 Chips für 50$ kaufen und weiter spielen.

Zu einer festgelegten Zeit, bevor das Turnier zu einem Freezout Turnier wird, kann man bei einem Rebuy Turnier Rebuys tätigen. Endet die Rebuy-Phase, hat jeder Spieler die Möglichkeit zum Add-on. Die Spieler, die noch im Turnier sind können für einen festgelegten Preis, meist die Höhe des Buy-Ins, eine bestimmte Menge an Chips kaufen. Die genaue Anzahl der Chips hängt von dem jeweiligen Turnier ab, meist ist es aber so, dass es die Anzahl der Chips ist, welche man am Anfang des Turniers bekommen hat. Am Anfang von diesen Turnieren sollte man erst einmal etwas lockerer spielen, denn man kann sich ja nochmals einkaufen.

Sollte man aus einem Turnier fliegen, sollte man überlegen und schauen, ob es sich lohnt, wenn man sich nochmals in das Turnier einkaufen würde. Dabei sollte man schauen, wie stark die anderen Spieler im Turnier sind und man sollte überlegen ob man mehr verdient wenn man das Turnier weiter spielt oder ob es eher ein profitables Ring Game gibt. Ist die Rebuy-Phase vorbei und man hat die Chance zum Add-on, sollte man dies meist nutzen. Man sollte versuchen Chipstapel aufzubauen, denn der größte Gewinn eines Turniers geht an die Top Plätze.

Man soll ja meist die Add-On Option nutzen, aber es gibt Situationen, wo man dies besser nicht tun sollte, wie beispielsweise, wenn man nicht gut genug ist oder wenn man in einem Rebuy Turnier einen Erwartungswert hat, welcher negativ ist, dieser Spieler sollte im Allgemeinen keine Rebuy Turniere spielen.

 

Turbo/Speed Turniere

Bei diesen Turnieren steigen die Blinds sehr schnell an, sehr oft erhöhen sich die Blinds alle 5 Minuten. Bei manchen Turbo Turnieren steigen sogar alle zwei Minuten die Blinds. Das Glück spielt bei diesen Turnieren eine sehr große Rolle. Vor dem Flop gibt es nicht sehr viel Spiel, denn sehr oft werden die Spieler aufgrund der Höhe der Blinds dazu gezwungen zu folden oder All-In zu gehen. Aggression ist bei diesen Turnieren sehr wichtig, spielt man zu passiv, fressen die Blinds die Chips auf. Die Blinds muss man versuchen zu stehlen und man benötigt sehr viel Glück.

Satelliten Turniere

Bei diesen Turnieren gewinnt man kein Geld, sondern ein Platz in einem anderen Turnier, welches ein höheres Buy-in hat. Die World Series of Poker Satelliten sind die bekanntesten Turniere. Auch bei den Satelliten Turniere gibt es unterschiedliche Typen, zu Beginn fordern die meisten eine aggressive Strategie und zum Ende hin eine eher selektiv-aggressive Strategie, der Grund dafür ist, dass das Verhältnis der Anzahl der Teilnehmer eher groß zu den relativ wenigen Preisen ist.

Steps Turniere

Ursprünglich kommen diese Turniere von PartyPoker. Steps- oder auch Stufenturniere bestehen aus einer Reihe von Single-Table Satelliten Turnieren mit einem ansteigenden Buy-in, in der letzten Stufe kann man das Preisgeld gewinnen. Ein solches Turnier hat meist fünf Stufen, wobei die Gewinner der ersten Stufe einen Platz für das Turnier der zweiten Stufe gewinnen und in dieser zweiten Stufe können die Spieler einen Platz gewinnen für das Turnier der dritten Stufe und so weiter. In jeder Stufe kann sich ein Spieler einkaufen, dass Buy-in der letzten Stufe ist höher wie das Buy-in in der ersten Stufe. Geld kann man aber nur gewinnen, wenn man das Turnier in der letzten Stufe spielt und auch gewinnt.

Die Preisstruktur der Steps Turniere sollte man immer beachten, denn sehr oft extrahieren die Pokerräume für diese Turniere zu viele Gebühren. Die Preisstruktur, welche die Pokerräume festlegen, führt dazu das die Spieler dazu gezwungen werden mehr Gebühren zu zahlen, weil sie immer wieder die gleichen Steps Turniere spielen. Damit man verhindern kann, dass man zu viel Rake bezahlt, muss man darauf achten, dass man nur Steps Turniere spielt, wo man einen Platz in einem höheren Steps Turnier spielt oder wo ein Spieler eliminiert wird. Man bezahlt bis man oben ankommt sehr viel Rake, wenn die meisten Preise Sitze zu niedrigen oder gleichen Steps Turnieren sind.

Die Strategie der Steps Turniere ist ähnlich der Strategie für Satelliten Turniere und Single Table. Sollten 30% der Spieler eine Stufe weiter kommen, ist die beste Strategie selektiv-aggressiv zu spielen. Das Ziel hier sollte sein, dass man die Blinds stiehlt und seinen Chipstapel überdurchschnittlich zu halten. Man benötigt nicht die meisten Chips zum gewinnen, man benötigt den besser hohen Chipstapel, damit von den anderen Spielern nicht angegriffen und rausgeschmissen wird. Klaut man regelmäßig die Blinds, erhält man einen größeren Chipstapel und man wird weniger angegriffen. Sollte man die letzte Stufe erreicht haben, sollte man die Strategie Standard Single Table Turnier spielen. Einen sehr großen Anteil gewinnt der erste Platz und die anderen Plätze von zwei, drei und vier gewinnen einen anständigen Anteil.

Shootouts

Die Shootouts bestehen auch aus einer Reihe von Single-Table Turnieren, der Unterschied ist aber, dass die Spieler keinen Sitz zu einer gleichen oder niedrigeren Stufe gewinnen, entweder kommt man eine Runde weiter, oder man ist raus. Shootout Turniere haben eine andere Struktur, bei manchen ist es so, dass sie nur einen Sitz für die nächste Runde vergeben, bei anderen wiederum ist es so, dass dort mehrere Sitze vergeben werden. Die eher sehr flache Auszahlungsstruktur am Finaltisch ist bei fast allen Shootouts gleich. Am Ende des Turniers wird das Preisgeld an die Gewinner verteilt. Hier ein Beispiel: 100 Spieler nehmen teil an einem Shootout Event, an jedem Tisch sitzen jeweils zehn Spieler, das Turnier kann dann so strukturiert sein, dass ein Spieler von jedem Tisch weiter kommt, dann würde am Finaltisch von jedem Tisch ein Gewinner sitzen. Diese Spieler spielen dann ein ganz normal ein Single-Table Turnier. Die Auszahlungsstruktur ist dann normalerweise so festgelegt, dass jeder der zehn Spieler einen Preis gewinnen würde und die ersten beiden besten Plätze würden den größten Teil des Preisgeldes erhalten.

Es könnte aber auch sein, dass ein Shootout Event so strukturiert ist, dass von jedem Tisch drei Spieler weiter kommen würden. In der ersten Runde würden dann an zehn Tischen 100 Spieler spielen und in der zweiten Runde nur noch 30 Spieler an drei Tischen. Am Finaltisch würden anstatt zehn Spieler neun Spieler spielen. Auf verschiedenste Weise kann ein Shootout Turnier strukturiert sein. Die Strategie wird bestimmt durch die Struktur eines Shootouts. Kommt pro Tisch nur ein Spieler weiter, muss man eher aggressiv spielen, öfter Risiken eingehen und hoffen das man alle Chips gewinnt. Würden aber mehrere Spieler weiter kommen, kann man eher selektiv-aggressiv spielen und man sollte versuchen einen vernünftigen Chipstapel zu haben, damit man von den anderen Spielern nicht so oft angegriffen wird. Sehr wichtig ist, das man Konfrontationen aus dem Weg geht und so wenig Risiken eingeht wie möglich, denn man will ja weiter kommen. Eine gute Strategie ist regelmäßig Blinds zu stehlen, damit man die Chipstapel über dem Durchschnitt hält.

Winner-takes-all Turniere

Winner-takes-all Single-Table Turniere sind viele Pokerturniere in den eigenen vier Wänden. Bei dieser Art von Turnier ist es empfehlenswert aggressiv zu spielen, denn man muss alle Chips gewinnen. Jeden Vorteil sollte man nutzen und Druck machen und sich die Chips holen. Würde man nur den zweiten Platz belegen, bringt es genauso viel als würde man den letzten Platz belegen.

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