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Schlechteste Hand

Welches wirklich die schlechteste Pokerhand ist, wissen nicht viele. Im Folgenden werden ein paar Dinge klargestellt. Beschränken wir uns auf die Variante No Limit Hold’em und mittlere Stakes. Manche Faktoren ändern sich in den niedrigen Levels und in den hohen Levels ändert sich alles. Hier wird auf den EV jeder gegebenen Hand eingegangen. 7-10 ist furchtbar, wahrscheinlich ist jedes Paar geschlagen, ein Striaght oder Flush kann man nur mit einer Karte bilden, und diese wird auch sehr oft geschlagen. Daher ist die Hand auch gar nicht so schlecht. Praktisch wird diese Hand nie gespielt, auch limpt und callt man nicht mit ihr, man wirft sie einfach weg, daher kostet sie auch normalerweise nichts. Bekommt man die Karte im Big Blind und es erhöht niemand, kann man die Hand umsonst spielen. Das Wunder, einen Bombenflop zu erwischen, geschieht sehr selten.

Zwei Paare oder Trips floppt man, auf dem Board liegt ein Ass und es hält jemand ein schwaches Ass und man wird ausbezahlt. Ernsthafte Pokerspieler können auf lange Sicht mit 7-2 off eine sehr positive Bilanz aufweisen oder zumindest sind sie sehr nahe dran.

An dieser Stelle werden Pocket Buben, K-Q, J-Ts oder K-9 als problematisch gesehen. Dies könnten gute Kandidaten für die schlechteste Hand sein, würde man es aber genau nehmen, ist die Hand am schlechtesten, welche man am schlechtesten spielt. Es kann die Hand sein, mit der man in die schlimmste Situation gerät, die Hand die am schlechtesten loslassen kann (auch wenn man schon ahnt, dass man geschlagen ist), eine Hand mit der man sich nicht wohlfühlt und mit welcher man schlechte Entscheidungen trifft.

Für die Poker Junkies ist es eine Hand, mit der ein Raise bezahlt wird, meist mit zwei hohen Karten, meist One- oder Two-Gapper. Die Hände beschwören sehr oft Situationen, die sehr unangenehm sind, daher sind sie auch so gefährlich. Man bezahlt beispielsweise ein Pre-Flop-Raise mit K-T oder Q-T und dabei trifft man das höhere Paar, wirklich wohl fühlt man sich damit nicht. Es kann auch zu Kicker Problemen kommen wenn es das Top Pair ist. Man liegt ganz schnell sehr weit hinten, wenn man mit der niedrigeren Karte trifft. Fallen auf dem Board nur niedrige Karten, liegt man gegen jedes Ass zurück. Man kommt sehr schnell in Versuchung und will eine weitere Karte sehen.

Es gibt Spieler, welche jedes Ass spielen, denken wir dabei mal an A-6, man kann in großen Schwierigkeiten sein, wenn man das Ass trifft und die 6 will gar keiner treffen. Der gefloppte Draw ist ein anderes Beispiel, das Problem dabei liegt nicht in der Spielweise, das eigentliche Problem ist der Tilt Faktor. Mit einer Reihe geplatzter Draws gerät man auf „Tilt“. In früheren Zeiten gehörten die marginalen Hände wie 8-7 oder 7-5 zu den schlechtesten Händen, aber in der heutigen Zeit haben manche Spieler verstanden, dass man sie doch ganz gut spielen kann. Diese Karten kann man nach einem verpassten Flop besser folden wie K-J, denn man hat meist damit zwei Overcards. In der Hand kann man bleiben, wenn man den Flop trifft. Man kann sogar eine Falle stellen, wenn man den Flop sehr gut trifft.

Mit der richtigen Portion Vorsicht lässt sich jede Hand spielen. Die schlechteste Hand ist die, die man selbst am schlechtesten spielt.

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